Die besten Zitate zum Thema Moral
Zurzeit ist ja wieder viel von „moralischen Instanzen“ zu lesen, oder besser: deren Versagen. Hoeneß, Sommer und Schwarzer sind drei der Namen, die im Zusammenhang mit Steuerhinterziehungen genannt werden. Schlimm genug, aber die drei haben sich im Laufe der Jahre immer wieder als Hüter der Moral stilisiert: Uli Hoeneß als Manager und Präsident des FC Bayern München, Theo Sommer als Herausgeber der angesehenen Wochenzeitung „Die Zeit“ und Alice Schwarzer als Chefin der Feminismus-Zeitschrift „Emma“.
Aber was bedeutet eigentlich „Moral“? Der Begriff geht auf das lateinische Wort „moralis“ zurück, was soviel heißt wie „die Sitte betreffend“. Eine Sitte ist eine menschliche Umgangs- beziehungsweise Verhaltensform, auch Gepflogenheit genannt. Zum einen beschreibt Moral hauptsächlich Handlungen, die ein Mensch oder eine Gesellschaft von anderen Mitmenschen erwartet. Moral soll also dafür sorgen, dass Menschen ein bestimmtes Verhalten an den Tag legen. Das Gebiet, das sich mit dem moralischen Handeln beschäftig, nennt man Ethik und ist Teilgebiet der Philosophie. Die Ethik ist also sozusagen die Lehre von der Moral, so wie die Biologie die Lehre von den Lebewesen ist. Hier sind einige Gedanken von berühmten Persönlichkeiten zum Thema – wir haben übrigens aus gegebenem Anlass auf Zitate von Hoeneß, Sommer und Schwarzer verzichtet.
„Gesittung ist immer da auf Erden zu Hause, wo Menschen ein lebenswertes Leben leben. Dazu müssen wertvolle Lebensordnungen gestiftet und als verbindlich anerkannt werden.“ (Johann Wolfgang von Goethe)
„Das Gute – dieser Satz steht fest – ist stets das Böse, was man lässt.“ (Wilhelm Busch)
„Es gibt vielleicht keinen Menschen, und wäre er noch so tugendhaft, den die Umstände nicht eines Tages dazu bringen können, in nächster Nachbarschaft des Lasters zu leben, das er mehr als alle verdammt.“ (Marcel Proust)
„Das Unbewusste ist viel moralischer, als das Bewusste wahrhaben will.“ (Siegmund Freud)
„Moral ist immer die Zuflucht der Leute, die Schönheit nicht begreifen.“ (Oscar Wilde)
„Erotik ist Überwindung von Hindernissen. Das verlockendste und populärste Hindernis ist die Moral.“ (Karl Kraus)
„Es gibt einen Sinn für Moral, und es gibt einen Sinn für Unmoral. Die Geschichte lehrt uns, dass der Sinn für die Moral uns befähigt, das Moralische zu erkennen und zu meiden, und dass der Sinn für die Unmoral uns befähigt, das Unmoralische zu erkennen und zu genießen.“ (Mark Twain)
„Moral ist, wenn man so lebt, dass es gar keinen Spaß macht, so zu leben.“ (Edith Piaf)
„Moralische Entrüstung besteht in den meisten Fällen aus 2% Moral, 48% Hemmungen und 50% Neid.“ (François de La Rochefoucauld)
„Moralisten sind Menschen, die sich dort kratzen, wo es andere juckt.“ (Samuel Beckett)
„Puritaner: ein frommer Mann, der daran glaubt, dass alle Leute tun und lassen sollen, was er will.“ (Ambrose Bierce)
„Über Moral weiß ich nur, dass es etwas ist, das sich danach gut anfühlt und über Unmoral, dass man sich danach schlecht fühlt.“ (Ernest Hemingway)
„Die Moral eines Menschen ist zu beurteilen nach der Fähigkeit, welch großes Opfer er zu bringen bereit ist, ohne dabei an eine Gegenleistung zu denken.“ (Konrad Lorenz)
„Erst kommt das Fressen, dann die Moral.“ (Bertold Brecht)
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