Nietzsche-Zitate über die Liebe

Kategorie: Zitate allgemein

Kaum ein Philosoph wurde so sehr missverstanden wie Friedrich Nietzsche. Das lag viel an den dramatischen Wendungen seines Lebens, aber sicherlich auch daran, dass der Philosoph gerne so schrieb, dass seine Sätze in viele Richtungen ausgelegt werden können.

Und genau diese Uneindeutigkeit macht den Charme von Nietzsche-Zitaten aus: Denn jeder denkt sich das für sich Passende in die Sprüche von Nietzsche. Und dieser hatte, obwohl er selber unglücklich verliebt war, zur Liebe einige außergewöhnliche Dinge zu sagen.

Die Sprüche von Nietzsche über die Frauen sind oft falsch verstanden

„Wenn du zum Weibe gehst, vergiss die Peitsche nicht.“ Dieser Spruch hat Nietzsche als Frauenhasser berühmt gemacht und dafür gesorgt, dass er von Feministinnen gemieden und gehasst wurde. Dabei ist dieser Spruch bloß ein Zitat aus einer Anekdote, die Nietzsche in einem seiner wissenschaftlichen Bücher niederschreibt, und keinesfalls seine eigene Meinung.

Stattdessen hat der große Philosoph oft Positives und Verständnisvolles über die Beziehung von Mann und Frau zu sagen:

„Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse.“

„Es ist wahr: Wir lieben das Leben, nicht, weil wir ans Leben, sondern ans Lieben gewöhnt sind. Es ist immer etwas Wahnsinn in der Liebe. Es ist aber auch immer etwas Vernunft im Wahnsinn.“

„Was ist denn Liebe anders als verstehen und sich darüber freuen, dass ein andrer in andrer und entgegengesetzter Weise als wir lebt, wirkt und empfindet? Damit die Liebe die Gegensätze durch Freude überbrücke, darf sie dieselben nicht aufheben, nicht leugnen.“

Nietzsche und die Liebe: Daher stammen die Zitate

Tatsächlich war Nietzsches große Liebe eine kluge außergewöhnlich emanzipierte Frau. Lou von Salomé nannte sich „Henry Lou“ und war eine beeindruckende Schriftstellerin und Psychoanalytikerin, die ihrem berühmten Verehrer durchaus das Wasser reichen konnte und neben ihm auch noch mit Sigmund Freud und Rainer Maria Rilke verkehrte.

Lou von Salomé hat Nietzsche nie wirklich als Lebenspartner akzeptiert – vielleicht ist der Philosoph darüber ein wenig frustriert? Nichtsdestotrotz sind aus dieser Vereinigung der beiden klugen Köpfe eine Menge schlauer Gedanken Nietzsches zum Besitzen eines geliebten Menschen entstanden:

„Das Verlangen nach Gegenliebe ist nicht das Verlangen der Liebe, sondern der Eitelkeit.“

„Nicht, dass du mich belogst, sondern, dass ich dir nicht mehr glaube, hat mich erschüttert.“

„Die lange Liebe ist deshalb möglich – auch wenn sie glücklich ist – weil ein Mensch nicht leicht zu Ende zu besitzen, zu Ende zu erobern ist – es thun sich immer neue, noch unentdeckte Gründe und Hinterräume der Seele auf, und auch nach diesen streckt sich die unendliche Habsucht der Liebe aus. – Aber die Liebe endet, sobald wir das Wesen als begrenzt empfinden.“Similar Posts:

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